Gemeinschafts Vereinbarung von el filo

Präambel:

Gemeinschaftsentwicklung

Es liegt in der Annahme, dass es erforderlich ist, eine Eigendynamik zur Verwirklichung der Siedlung „el filo“ zu entfalten, die schnell und kraftvoll genug ist, um den großen Herausforderungen der Natur zu begegnen. Durch das Erreichen einer kritischen Masse können diese Hindernisse überwunden werden. Dabei strebt das Selbstbauseminar danach, sich in enger Zusammenarbeit mit allen Beteiligten bestmöglich an die Natur anzupassen.

Um diese kritische Masse zu erreichen, ist es erforderlich, viele externe Fachkräfte und neue Beteiligte als Pioniere für das Selbstbauseminar zu gewinnen. Gemeinsam werden wir unsere Kräfte auf das Projekt bündeln, um diejenigen zu unterstützen, die zwischenzeitlich erschöpft sind, sei es psychisch oder finanziell.

Rückbezug:

Wir möchten soziale Techniken einführen, die aufeinander abgestimmt sind und eine optimale Beteiligung und Durchführung des Selbstbauseminars sowie das Wachstum einer Gemeinschaft gewährleisten. Erfahrungen für die Umsetzung solcher Prozesse sind bereits vorhanden.

Sozialtechnik:

Die angewendeten Sozialtechniken folgen dem organischen Wachstumsprinzip innerhalb der Vision von El Filo und den staatlichen Vorgaben als landwirtschaftliches und ökotouristisches Projekt.

Mögen die gefundenen Sozialtechniken für das Projekt fruchtbar sein und dazu beitragen, dass das Museum des Lebens der Beteiligten und Visionäre von el filo mit harmonischen Bildern und Gegebenheiten erfüllt wird. Mögen sie kommende Generationen der entstehenden Gemeinschaften inspirieren und uns in herausfordernden Zeiten zusammenbringen, um diese Vision gemeinsam zu verwirklichen.

Verbindliche Sozialtechniken entsprechend dieser Vereinbarung

1. Religion auf el filo

Die Religionsfreiheit findet ihre Einschränkung im Gebot der Nächstenliebe, indem der freie Wille der Menschen geachtet wird.

2. Sozialtechniken

Durch die bewusste und einvernehmliche Einführung harmonisch aufeinander abgestimmter Sozialtechniken wird unser gemeinsames Projekt als Leuchtfeuer auf natürliche Weise die richtigen Menschen anziehen.

Die hier dargestellten Sozialtechniken sind für die entstehenden Siedlungen verbindlich, auch über den Abschluss der Selbstbauseminare hinaus. Änderungen können nur im Einvernehmen einer Mehrheit der Bewohner der Siedlungen vorgenommen werden.

Für Teilnehmer der Selbstbauseminare, die diese Sozialtechniken für sich und ihr Grundstück nicht verbindlich erklären möchten, wird das Selbstbauseminar einen separaten Bereich gestalten. Falls der dort zur Verfügung stehende Platz nicht ausreichend ist, werden in Zusammenarbeit mit dem Selbstbauseminar weitere Siedlungsbereiche gefunden.

2.1 Sozialtechnik: Basisdemokratie

Als Beteiligte der Selbstbauseminarsiedlungen regeln wir unsere Angelegenheiten basisdemokratisch innerhalb des rechtlichen Rahmens des Plurinationalen Staates Bolivien. Dies betrifft beispielsweise die Nutzung unserer Grundstücke, die Gewerbe- und Religionsfreiheit, die schulische Bildung unserer Kinder sowie die Instandhaltung der Infrastruktur in den Selbstbausiedlungen. Wir beteiligen uns auch am Selbstbau und der Instandhaltung der Wege zu unseren Siedlungen in Absprache mit anderen Akteuren.

Um die Entwicklung der Siedlungen zu fördern, streben wir an, zusätzliches Land, das über einen Hektar hinausgeht, möglichst angrenzend an die Selbstbausiedlungen zu parzellieren oder größere zusammenhängende Gebiete außerhalb der Siedlungsfläche zu erhalten. Auch dieses Land unterliegt den hier festgelegten Vereinbarungen.

2.2 Sozialtechnik: Ökologische Ökonomie

Unser Streben ist eine nachhaltige und wirtschaftlich erfolgreiche Entwicklung. Dabei liegt ein Schwerpunkt auf ökologischer Landwirtschaft und Ökotechnik. Wir suchen aktiv nach Möglichkeiten, gemeinsame Geschäftsinteressen zu identifizieren und Synergien zum gegenseitigen Nutzen zu nutzen. Dies schließt ausdrücklich die Zusammenarbeit mit der Region bis hin nach Samaipata mit ein. Gewinn verstehen wir nicht nur monetär, sondern auch als Schaffung einer harmonischen und lebenswerten Umwelt für uns und unsere Familien, während wir die Natur schützen.

Wir streben danach, eine Umgebung zu schaffen, die diese Werte nach außen trägt, damit unser gutes Beispiel andere dazu anregt, es nachzuahmen und die Beteiligten in ihren weiteren Taten inspiriert und beflügelt. Wir unterstützen uns gegenseitig, indem wir uns in Gruppen treffen, um Ideen und Projekte auf dynamische Weise weiterzuentwickeln. Wir sind offen dafür, dass auch andere Personen Führungsverantwortung übernehmen und ihre Ideen mit Begeisterung, Entschlossenheit und Eigenverantwortung umsetzen.

2.3 Sozialtechnik: Wissen

Unser Streben ist es, uns sowohl innerlich als auch äußerlich weiterzuentwickeln. Deshalb unterstützen wir Erfinder und Entwickler, insbesondere im Bereich ökologisch-technischer Innovationen, und vermitteln unseren Kindern dieses umfassende Wissen. Darüber hinaus möchten wir auch unsere spirituelle Entwicklung fördern, indem wir die Zusammenarbeit und den Dialog zwischen verschiedenen Religionen und spirituellen Suchenden unterstützen.

2.4 Sozialtechnik: Selbstverwirklichung

Unser Ziel ist es, den Sinn unserer Existenz und unsere Lebensziele selbst zu erkennen und kreativ zu leben.

Wir sind dankbar dafür, mit Menschen in Synergie zu treten, die ähnliche Lebensziele und Existenzgründe haben, und gemeinsam ein Resonanzfeld zu bilden. Jeder von uns bestimmt sein eigenes Schicksal und ergreift solidarisch die Initiative, um dieses gemeinsame Ziel zu erreichen.

Um an diesem Projekt teilnehmen zu können, werden die Menschen dazu ermutigt, sich mit dem Sinn ihrer Existenz und ihren individuellen Lebenszielen auseinanderzusetzen, sowohl für sich selbst als auch in der Gemeinschaft. Regelmäßige Gesprächsrunden dienen dazu, Ideen zu entwickeln, Verbesserungen voranzutreiben und die Gemeinschaft weiterzuentwickeln.